Wenn die Runde vollzählig war, saßen sie zu siebent im Lokal und hinter vorgehaltener Hand wurden sie auch als die glorreichen Sieben bezeichnet. Weil der Weinknecht und seine Kollegen hatte alle im zweiten Weltkrieg an der russischen Front gekämpft. Entweder inklusive Gefangennahme und Kriegsgefangenschaft, oder sie waren schwer verwundet und im letzten Moment ausgeflogen worden. Dementsprechend hatten die glorreichen Sieben nur noch dreizehn Beine, dreizehn Augen, zwölf Arme und fünfundsechzig Finger, wobei zwei Finger allerdings nicht dem Krieg, sondern Arbeitsunfällen in der Nachkriegszeit geschuldet waren.

Check Jack – Mehr als ein Krimi (Lovelybooks Rezension)

„Mehr als ein Krimi

Check Jack ist viel mehr als ein Krimi. Der Roman ist  ein Stück Kindheitserinnerung als Basis, die aufgebacken mit den Phantastereien von zwei „mutigen“ Jugendlichen Protagonisten und den (fiktiven) Erlebnissen zu einer spannenden und gut lesbaren Geschichte garniert wurde.

 
In fast schon soziologischer Betrachtungsweise werden die Dynamiken und Tücken des Zusammenlebens in einer Kleinstadt untersucht. Die anfangs im Zentrum stehenden Verbrechen rücken im Laufe des Geschehens gerne zur Seite und dienen vielmehr als Motor und Befeuerung für die Handlungen und Hintergründe der Protagonisten und der restlichen Kleinstadtbewohner und zeigen auf, wie zerbrechlich das Wesen einer Stadt mit Persönlichkeitsstörung eigentlich werden kann. 
 

Der Autor wirft einen sehr sarkastischen Blick auf die Kleinstadt, in welcher er selbst groß geworden ist. Und für alle die selbst in den 90er Jahren junge Menschen waren, erinnert er an eine Zeit, als kindliche Abenteuer noch in den Köpfen, auf den Straßen, in verfallenen Gebäuden, etc. stattgefunden haben.  

Auf jeden Fall ein Leseerlebnis. Unterhaltsam und schnell gelesen, hinterlässt aber jede Menge Schmunzler im Gesicht. 

Nicht nur für Krimifans und Kleinstadtbewohner zu empfehlen.“ 

Krimi – Check Jack

Der Krimi Check Jack – ein Berndorf-Roman, ist der erste Kriminalroman von Manfred Herrmann. Wie auch die Hauptprotagonisten des Romans wuchs der Autor in einer Kleinstadt namens Berndorf auf. Berndorf, südlich von Wien im Triestingtal gelegen, steht exemplarisch für alle anderen Kleinstädte. Was in diesem Krimi geschieht, hätte auch in jeder anderen Kleinstadt geschehen können.  Check Jack fällt am ehesten in das Genre „Cosy-Krimis“. Reichlich Lokalkolorit und aus dem Leben gegriffene Figuren erinnern den Leser an sein eigenes Lebensumfeld. 

Gerede über den Berndorf Krimi…

Mundpropaganda ist die beste Propaganda, sagt man. Fragt man den Autor, dann ist er jedoch der Meinung, dass die Leute das Buch lieber auch lesen sollten, bevor sie darüber reden. Denn wenn er die Verkaufszahlen seines Krimis mit dem Tratsch darüber vergleicht, dann stellt er fest, dass die Berndorfer entweder ausgesprochen gerne ihre Bücher weiterverleihen, oder aber nur so tun als wüssten sie, was tatsächlich in dem Buch steht. Wobei das für den Autor jetzt nicht sonderlich überraschend kommt….

Ein Krimi in den 90er Jahren

Check Jack spielt Anfang Februar im Jahre 1992. Der Serienmörder Jack Unterweger befindet sich gerade auf der Flucht, wird allerdings von zwei Lausbuben gesichtet. Ob Jack Unterweger damals tatsächlich in Berndorf untergetaucht war, darüber scheiden sich die Geister. Der Autor des Kriminalromans ist sich jedenfalls ziemlich sicher ihn damals gesehen zu haben.
Im Krimi verfolgen die beiden Lausbuben den Serienmörder. Kurz darauf wird eine Leiche entdeckt und zu allem Überfluss findet auch noch ein Amoklauf statt. So etwas hat es in der Kleinstadt noch nie zuvor gegeben. Klatsch und Tratsch tun ihr Übriges dazu, um den Fall immer komplizierter zu machen…

Ein Krimi mit wahren Begebenheiten und echten Menschen?

Nach der Veröffentlichung des Kriminalromans taucht in der Berndorfer Bevölkerung immer wieder die Frage auf, ob es denn einige Personen in dem Roman tatsächlich geben würde und nur die Namen geändert worden sein. Viele Leser meinen, diesen oder jenen Bewohner von Berndorf im Krimi wiederzuerkennen. Vergleicht man die Aussagen jedoch, stellt man fest, dass es kaum Übereinstimmungen gibt. Die handelnden Personen in dem Krimi sind schlicht derart Kleinstadt-typisch gehalten, dass jeder jemand findet, den er zu kennen glaubt. Hinzu kommt, dass die Schauplätze wirklich existieren und jeder der die entsprechenden Orte schon einmal besucht hat, natürlich auch ein gewisses Bild von den Leuten, die dort verkehren, im Kopf hat.
Die einzigen real existierenden Personen im Krimi Check Jack, sind der Niavarani Michael und der Dvorak Felix, die beide das Stadttheater Berndorf intendiert haben.